Mein Laufjahr 2022 war ein Jahr des Wiederauflebens und geprägt von einigen persönlichen Rekorden und Bestzeiten. Endlich konnten wieder Läufe in Echt – mit Publikum und allem Drum und Dran – stattfinden, und somit auch mein großer Traum des Berlin Marathons. Lest doch einfach die folgenden Zeilen und blickt gemeinsam mit mir auf ein erfolgreiches, spannendes, aber auch sehr anstrengendes Jahr.
Wettkämpfe – mein Rekord-Triple und ein kurzes Tief
Start ins Jahr mit dem Fürth Marathon
Das Jahr begann mit der Vorbereitung auf den (schon vor drei Jahren gebuchten) Metropolmarathon Fürth. Mehr oder weniger unstrukturiert, aber gut in Puncto Ausdauer vorbereitet, ging es am 25. Juni 2022 nach Fürth, um die Startunterlagen abzuholen. Und wenn man schon einmal da ist, warum nicht auch noch gleich den 3-Kilometer-Hobbylauf mitnehmen? Eigentlich habe ich diesen Lauf zusammen mit meinem Mann geplant, für den diese Distanz zum Anmeldezeitpunkt noch eine große Herausforderung darstellte. Inzwischen läuft er wöchentlich locker 5 bis 6 Kilometer. Und weil er an diesem Tag verhindert war, lief nur seine Startnummer in meinem Turnbeutel mit.
Am Tag darauf war es dann soweit. In brütender Hitze fiel der Startschuss und los gingen die 42,195 Kilometer, resp. sie zwei Halbmarathonrunden durch Fürth. Für mich war es wirklich ein Kampf. Einerseits war es unglaublich heiß, andererseits hatte ich mich damals noch nicht ganz von einem grippalen Infekt erholt. Rückblickend eine wirklich dumme Idee, trotzdem an den Start zu gehen, das hätte sehr gefährlich werden können. Das merkte ich auch an den Läufer*innen am Streckenrand, die kollabiert waren. Mit einigen Geh- und Wasserpausen habe ich es dann aber dennoch mit einer Zeit von 4 Stunden 29 Minuten ins Ziel geschafft – und war einfach nur noch fertig. In den Tagen nach dem Lauf konnte ich mir nicht vorstellen, diese Distanz noch einmal zu überwinden und das Laufen wieder zu genießen.
Zwischenläufchen in den Schweizer Alpen
Zum Glück hatte ich nicht viel Zeit, um mir den Kopf darüber zu zerbrechen, denn schon im Juli fand der Eiger Ultra Trail im Schweizerischen Grindelwald statt. Den Laufbericht könnt ihr gerne in meinem Blog nachlesen. Und so nutzte ich meinen Urlaub in Kroatien, um ganz locker ein paar Höhenmeter für diesen Lauf zu sammeln und mich am Pool zu erholen.
Die Siegessäule ist in Sicht – Berlin Marathon
Danach fing das Training für meinen großen Traum, die Teilnahme am Berlin Marathon 2022, an. Um nicht noch einmal so zu leiden und eine persönliche Bestzeit zu erreichen, trainierte ich nach einem selbst erstellten individuellen Trainingsplan (erstelle ich übrigens auch gerne für meine Kundschaft, schaut mal hier). Die Vorbereitung nahm ich extrem ernst, sodass auch mein Urlaub in Italien zwei Wochen vor dem Marathon ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch mein persönliches Berlin-Erlebnis könnt ihr auf meinem Blog nachlesen. Fazit: Beim Berlin Marathon erreichte ich meine Marathon-Bestzeit und gleichzeitig meine schnellste Halbmarathon-Zeit – und dies sogar noch in der zweiten Hälfte. Wie cool ist das denn?
Umfallen und wieder losrennen – so schnell wie noch nie
Ich hatte geplant, einen Monat später diese Halbmarathonzeit noch einmal in einem Wettkampf am RIBE CITYLAUF Schwabach zu unterbieten, da kam allerdings eine Verletzung dazwischen, die mich zu einer kurzen Laufpause zwang. Doch schon Mitte November konnte ich meine Schnelligkeit am Kunstweglauf in Rednitzhembach unter Beweis stellen und meine 10-Kilometer-Bestzeit mit etwas über 47 Minuten erreichen.
Jahreskilometer
Im Jahr 2022 bin ich insgesamt 2705,82 Kilometer und somit über 500 Kilometer mehr als im Vorjahr gelaufen. Das entspricht einer Strecke von meinem Zuhause über die Siegessäule in Berlin, die Reeperbahn in Hamburg, die Heineken-Brauerei in Amsterdam, den Eifelturm in Paris bis hin zur Sagrada Familia in Barcelona – und dann fehlen immer noch zwei Marathon-Distanzen 😊
Zeitlich ausgedrückt waren das 354 Stunden 38 Minuten und 42 Sekunden – das sind beinahe 15 Tage am Stück.
Dies habe ich alles in 275 Einheiten resp. Tagen absolviert, die restlichen 90 Tage waren lauffrei. 23-mal bin ich über die 21 Kilometer gelaufen.
Sonstiges und Ausblick
Daneben durfte ich noch eine ganz liebe Kundin über mehrere Wochen im Training begleiten und einige Leistungsdiagnostiken durchführen. Auch das macht mir fast noch mehr Spaß als das eigene Training. Was steht in diesem Jahr an?
Ich konnte einfach nicht anders und habe mich für den Wien Marathon im April angemeldet. Dieses Mal aber ohne so strengen Trainingsplan. Dann – das wird vermutlich eine neue Tradition – gehe ich nochmal mit meinem Mann an den Start des Trail Surprise am Eiger Ultra Trail in Grindelwald. Ganz so anstrengend soll das Jahr 2023 aber nicht werden. Ich habe meine Höhepunkte und persönlichen Ziele erreicht, jetzt kommt der Genuß dran!