Mein Laufjahr 2020 war wie das restliche Leben auch von Corona geprägt. Aber trotz der abgesagten Wettkämpfe habe ich meine Motivation nicht verloren und habe so viele Kilometer zurückgelegt wie noch nie innerhalb eines Jahres. Zudem hat mich die Pandemie noch einmal bewusst werden lassen, wie frei ich als Läuferin bin. Kaum eine der gesetzlichen Interventionen hat sich spürbar auf meine Leidenschaft ausgewirkt. Aktuell bestehen zwar noch immer Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, solange Sport jedoch ein «triftiger Grund» das Haus zu verlassen darstellt und ich meine Kunden begleiten darf, kann ich sehr gut damit leben. Hier nun eine kleine Zusammenfassung meines Laufjahrs:
Wettkämpfe – geplant und effektiv absolviert
Obwohl ich das Laufen liebe, brauche ich immer wieder kleine Motivationsschübe in Form von Wettkämpfen, um meine volle Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und gegen mich selbst anzutreten. Zu Beginn des Jahres, als ich noch in der Schweiz wohnte, nahm ich bereits zum dritten Mal am wunderschönen Leimentaler-Lauf teil, dessen Streckenführung praktisch vor meiner (heute ehemaliger) Haustür entlangführte. Der Lauf an sich lief nicht so gut, sodass ich gegen Ende etwas an Tempo reduzieren musste und mit einer meiner Mitstreiterinnen ins Gespräch kam (bei längeren Läufen kommt das relativ oft vor und ich find das super). Das Gespräch war so angenehm, dass wir im Ziel unsere Nummern austauschten und ich mich ihrer Sport- und Reisegruppe nach Jerusalem anschließen wollte, um am Jerusalem (Halb)Marathon teilzunehmen. Corona hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und das ging auch so weiter:
Im April wollte ich als Trainingsvorbereitung den Zwei Seen Halbmarathon bezwingen, der mich hätte fit machen sollen für den Metropolmarathon in Fürth, für den ich ebenfalls bereits für die vollen 42 Kilometer und am Tag davor für das 3 Kilometerrennen angemeldet war. Beide Veranstaltungen wurden aufgrund der Pandemie abgesagt. Im Juli hätte ich dann gerne noch meine Zeit aus dem letzten Jahr in der Challenge Women übertroffen, aber auch dieses schöne Event fand nicht statt. Jahreshighlight hätte (ja, schon wieder Konjunktiv) der BMW Berlin Marathon im September werden sollen, für den ich zu meiner großen Freude ein Startplatz über die RTL-Spendenaktion ergattert hatte. Naja, nun darf ich mich halt ein Jahr länger auf diese Veranstaltungen freuen (im schlimmsten Fall zwei Jahre).
Zu einem Wettkampf habe ich es dennoch geschafft. Die Absage des Metropolmarathon in Fürth kam relativ überraschend und natürlich befand ich mich schon mitten in meinem Trainingsplan. Diese vielen langen Trainingsläufe wollte ich auch für etwas nutzen und habe mich dann über VirtualRunners für den virtuellen Paris Eiffel Spring Marathon angemeldet, der dann auch effektiv am gleichen Tag wie der geplante Marathon in Fürth stattfand. Die 42 Kilometer ganz alleine zu laufen, ohne das motivierende Publikum, war schon echt eine große Herausforderung, die ich aber schlussendlich gemeistert habe – nun habe ich eine Medaille aus Paris! Wie so ein virtueller Lauf aussehen kann, beschreibe ich gerne ich einem eigenen Blogbeitrag.
So, das wars einmal mit Teil 1 meines Jahresrückblicks. In Teil 2 werde ich auf meine Trainingseinheiten und Weiterbildungen eingehen, danach folgt dann – passend zum Jahresanfang und zu den guten Vorsätzen – ein Beitrag für Laufanfänger*innen.